Wissenswertes über Boule / Pétanque

Was/wo ist der Unterschied zwischen Boule und Pétanque?

Vereinfacht:
“Boule” beschreibt das Spiel als Freizeitbeschäftigung – bei “Pétanque” spricht man von der Wettkampfvariante.

Wer dem – unter dem Namen “Boule” besser bekannten – Spiel mit den Kugeln nicht nur als Feierabend-Beschäftigung unter Platanen im Park nachgeht, der ist Pétanque-Sportler.
In dieser eher weniger beschaulichen Wettkampf-Variante geht es neben technischer Stärke und einem hohen Maß an Präzision vor allem um mentale Stabilität und absolute Konzentration.

Der Begriff und die landläufige Bezeichnung der Sportart “Boule” bedeutet nicht anderes als das französische Wort für “Kugel”.
Ebenso wie “Boccia” im italienischen oder “Boules” in der englichen Sprache nicht anderes als “Kugel” bedeuten.

Vereinfacht könnte man sagen, dass “Boule” schlicht das Spiel mit Kugeln beschreibt – “Kugelspiel”.

Hier kommt es allerdings zu der “Problematik”, dass viel unterschiedliche Sportarten als Kugelspiel/Kugelsportarten bezeichnet werden: Selbst Bowling zählt zu den Kugelsportarten – daher ist der DPV (Deutscher Pétanque Verband) auch lediglich dem “Deutschen Boccia-, Boule-, und Pétanque-Verband eV (DBBPV)” als “Dachverband der deutschen Kugelsportverbände” untergeordnet.

“Pétanque” ist unter den Kugelsportarten eine abgewandelte Spielform, die sich aus anderen Unterarten entwickelt und zu der am meisten verbreiteten Kugelsportarten gemausert hat.
Der Begriff “Pétanque” entstammt aus dem provenzalischen „péd tanco“, also „pieds tanqués“ = die Füße zusammen.

Pétanque ist die inzwischen beliebteste Präzisions- und Mentalsportart, die auch unter dem Leistungssportgedanken längst deutschlandweit in unterschiedlichsten Ligen -selbst als Bundesliga- gespielt wird und auch im internationalen Vergleich sowohl im Jugend- als auch im Seniorenbereich als Europa- und Weltmeisterschaften ausgetragen wird.

Eine Ankündigung zu einem Bundesligatag beschreibt die Ernsthaftigkeit, mit der Pétanque inzwischen betrieben wird:
“… Für diejenigen, die das Boule-Spiel noch nicht in der Wettkampf-Variante erlebt haben, lohnt es sich die absolut professionellen Akteuren auf der höchsten sportlichen Stufe des deutschen Pétanque zu erleben. Denn spätestens auf diesem Niveau ist Schluss mit der gemütlich gerollten Kugel Richtung Ziel. Aus bis zu acht Metern Höhe knallt hier das Sportgerät direkt neben die kleine Zielkugel (auch “Schweinchen” oder “Sau” genannt) um unmittelbar dort liegen zu bleiben. Sieht hier ein Team keine Möglichkeit, näher als der Gegner an’s Ziel zu kommen, wird geschossen. Die eigene Kugel knallt dann mit enormer Präzision die Kugel des Gegners weg und bleibt bei vielen der hier antretenden Spitzenspieler exakt an der Stelle liegen, an der vorher noch der Punkt für die andere Mannschaft war.

Allein der Weg in diese oberste Liga führt beim Pétanque-Sport, wie bei den meisten anderen Sportarten, über bis zu fünf untergeordnete Ligen einzelner Landesverbände, in denen man jeweils erst einmal Tabellen-Erster werden und aufsteigen muss. Die zwölf Vereine, die es bis hier hin geschafft haben, kommen dem entsprechend aus ganz Deutschland …”


Klaus Eschbach, ehemaliger Präsident des DPV, hat eine anschauliche, informative PDF erstellt, bei der unterschiedlichste Kugelspiele gegenübergestellt sind